Mit dem Annual informieren wir über besondere Projekte, Entwürfe, Meilensteine ... des Jahres. Habt Spaß beim Lesen.
Thorsten Erl und Charlotte Eller schreiben unter dem Titel Bildungsbauten und Stadtentwicklung zur Bedeutung offener Bildungsbauten in Stadtquartieren und berichten von den Erfahrungen, Diskussionen und Forschungsergebnissen des Reallabors Stadt, Raum, Bildung. Der Aufsatz erschien 2022 in Architektur und Lernwelten, Perspektiven für die Gestaltung, herausgegeben von Marc Kirschbaum und Richard Stang.
Mit der Transformation der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft vollzieht sich inzwischen nicht nur ein radikaler Wandel des Lernens, sondern auch eine fast exponentielle Erweiterung unterschiedlichster Bildungsbauten. Waren es früher ausschließlich die signifikanten Gebäude des Primar- und Sekundärbereichs herkömmlicher Schulen zuzüglich der Hochschulbauten des tertiären Bildungsbereichs, die unter der Rubrik Bildungsbauten geführt wurden, so muss man heute die Gebäude der frühkindlichen Bildung, aber auch die Orte der Erwachsenenbildung und Weiterbildung wie zum Beispiel die Volkshochschulen einbeziehen. Neben Kindergärten und Kindertagesstätten zählen Räume für Fort- und Weiterbildung sowie für Umschulungsmaßnahmen genauso dazu wie Musik-, Sing- und Kunstschulen, Schullandheime oder auch Stadtbibliotheken. Mit zunehmender Bedeutung der Bildung, gerade auch im Sinne des Lebenslangen Lernens im Austausch mit anderen sollten Tagungshäuser bis hin zu Konferenzzentren in die Reihe der Bildungsbauten mit aufgenommen werden. In: Architektur und Lernwelten – Perspektiven für die Gestaltung, Hrsg.: Marc Kirschbaum und Richard Stang, Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2022, mit Beiträgen von: Marc Kirschbaum, Richard Stang, Kai Schuster, Charlotte Eller, Thorsten Erl, Belen Zevallos, Nathalie Dziobek-Bepler, Otto Seydel, Inka Wertz, et.al. in der Reihe Lernwelten
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Unter dem Thema ›Stadt und Hochschule – eine besondere räumliche Beziehung‹ beleuchtet Thorsten Erl den Stadtbaustein Universität mit seinen inzwischen fast 800 Jahren Entwicklungsgeschichte und wagt einen Blick in dessen mögliche nachhaltige Zukunftsentwicklung. Der Beitrag ist Teil des Projekts Hochschule und Standort der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und der ZIRP.
Entsprechend dem Grundsatzpapier der Hochschulrektorenkonferenz von 2016, das die Hochschulen als zentrale Akteure in Wissenschaft und Gesellschaft bezeichnet, werden die räumlichen Schnittstellen, der öffentliche Raum, in dem sich Stadtgesellschaft und Wissenschaftscommunity zufällig begegnen, zu einem wichtigen Austragungsort gesellschaftlicher Aushandlung. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier inspirierte dies in seiner Eröffnungsrede dazu, vom Zeitalter der diskursiven Universität zu sprechen. Nicht der Aufbau und die ästhetische Inszenierung von Grenzen zwischen Campus und Stadt, sondern die Perforation oder vollständige Auflösung der bestehenden Campusgrenzen muss das Ziel räumlicher Weiterentwicklung sein. Es darf weder zu einer gesellschaftlichen, noch zu einer räumlichen Segregation der Wissenschaftscommunity kommen. Die diskursiven Universitäten und Hochschulen der Zukunft benötigen öffentliche Räume, informelle Lernräume und Austauschplattformen, damit sich die immer bedeutsamer werdenden Bürgerforscher:innen der Citizen Science wirklich eingeladen fühlen, auf Augenhöhe zu diskutieren. In Hochschule und Stadt. Wissensallianzen in Rheinland-Pfalz, Hrsg.: Heike Arend (Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz e.V.), Professor Dr. Michael Hölscher (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften, Speyer), 2021
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Porto, auf Deutsch schlicht Hafen, ist die zweitgrößte Stadt Portugals. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts sorgte der Export von Portwein für wirtschaftlichen Erfolg und dynamisches Stadtwachstum. Die geomorphologische Lage gab der Stadt Porto ihren Namen. Die Stadt gab den Namen ihrem bekanntesten Exportgut weiter.
In der derzeitigen Globalisierungsphase steht der Name Porto für eine Metropolregion, der Área Metropolitana do Porto, die im Wettstreit der Standorte konkurrenzfähig und attraktiv bleiben will. Für die Metropolregion Porto und deren Identität kann die vorliegende historische Betrachtung der Stadtentwicklung im stadt- und landschaftsräumlichen Gesamtkontext im Allgemeinen und der Entwicklung des Hafens im Besonderen neue Denkanstöße geben. Wie beeinflusste der Neubau des Hafens das stadtstrukturelle und stadträumliche Geflecht der heutigen Stadtlandschaft Portos? Welche Potenziale und welche Probleme ergeben sich aus den allgemeinen Veränderungen der Elemente der technischen Infrastruktur für die Stadtregion von Porto?