#transformationgestalten

Die Untersuchungen des Lehr- und Forschungsgebietes Städtebau verstehen sich als Teil der Transformationsforschung für den urbanen und suburbanen Raum. Schwerpunkte bilden dabei die Themenkomplexe Regiopolenforschung, kleine Großstädte, ländlicher Raum und Bildungs- und Wissensquartiere. Die aktuellen Stadt-Land-Diskussionen sind ein Beleg für die Aktualität und Bedeutung dieser Aufgaben. Dabei werden die Fragen der Transformation den fachlichen Diskurs zukünftig noch stärker bestimmen.

Die räumliche Entwicklung von Universitäten sowie der Um- und Ausbau von Schulen und anderen Bildungsräumen sind wesentliche Aufgaben der Wissensgesellschaft. In den vergangenen Jahren ist das Lehr- und Forschungsgebiet Städtebau Teil eines breiten und dichten akademischen Netzwerks geworden. Die Forschungsaktivitäten in zwei, vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg geförderten, transdisziplinären Reallaboren im Bereich der Bildungsräume sowie deren Einbindung in die Internationale Bauausstellung IBA Wissen schafft Stadt in Heidelberg ermöglichten viele Kontakte u.a. zu Stiftungen, wie die Montag Stiftung (Pädagogische Architektur: Lebens- und Lernraum Schule) und die Freudenberg Stiftung (Soziale Teilhabe: Ein Quadratkilometer Bildung). Die stadtplanerische und städtebauliche Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Bildungsräumen bietet nicht nur vielfältige Schnittstellen für die Fakultät II Bildung, Architektur, Kunst an, sondern das Lehr- und Forschungsgebiet Städtebau baut gleichzeitig eine weitere substanzielle Expertise im Bereich Bildung auf. Aktuell engagiert sich das Lehr- und Forschungsgebiet Städtebau innerhalb des vom Land NRW finanzierten Förderprogramms innovative Hochschule in dem Forschungsprojekt FUSION – forschungsbasierte Koevolution zur Transformation des ländlich industrialisierten Raumes. Im Rahmen dieses inter- und transdisziplinären Projekts sind wir für Aufbau, Organisation und Durchführung des fusionLABs, dem Stadt- und Regionallabor Siegen verantwortlich.
2021 - heute

Reset Reshape Reuse

Partizipatives Modellprojekt "Neue Architekturschule Siegen"
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Das Department Architektur entwirft sich neu. Die Siegen Summer School ist der erste Schritt hin zu einer grundlegenden Neugestaltung der Räumlichkeiten, in denen die "Neue Architekturschule Siegen" wirken wird.

Im Zuge sich massiv verändernder Lebenswirklichkeiten bedarf es neuer Antworten für Architektur und Gesellschaft. Wir reagieren darauf mit der Idee einer „Neuen Architekturschule Siegen“, die sich an die gesellschaftlichen, nachhaltigen und technischen Herausforderungen nicht nur anpasst, sondern sich verpflichtet sieht, diese bewusst und entschieden mitzugestalten. Als neuer Standort für die Architektur soll das ehemalige Druckhaus der Siegener Zeitung dienen. Ziel ist es, mit dem Umbau des Druckhauses eine innovative Architektur zu gestalten, die Modellcharakter für neue Formen des universitären Zusammenlebens und für einen Umgang mit Bestand als wichtige Ressource ausstrahlen soll. Es bedarf der partizipativen Entwicklung einer neuen Vision. Wie kann Architekturlehre und Forschung vielfältig, inspirierend und partizipativ gestaltet werden? Während der Siegen Summer School vom 14.08. bis 19.08.2023 erarbeiteten sechs internationale Architekturbüros zusammen mit jeweils 10 Student:innen ersten Konzepte. Sie werden im Architekturwettbewerb „Neue Architekturschule Siegen“ bis Oktober 2023 finalisiert.

Ausgewählte Pressemeldungen

Ein Modellprojekt: In der Lokalzeit Südwestfalen berichtet Professor Thorsten Erl über das einzigartige, partizipative Konzept, über inspirierende Räume zum Lernen, Begegnen, Arbeiten. ➝ Zum Studiogespräch im WDR

Uni Siegen in der Stadtmitte: Wie das alte Druckhaus der Siegener Zeitung zu einer tragenden Rolle beim City-Campus kommt. ➝ Zum Artikel in der Siegener Zeitung

 

2020 - heute

Stadtboulevard Siegen

Laufendes Forschungsprojekt zur Stadtransformation
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Vom autozentrierten Verkehrsraum zum gemeinwohlorientierten Stadtraum - wie das gelingen kann, untersuchen wir mit Studierenden und in Kooperation mit der Stadt am Beispiel der alten Talstraße von Geisweid bis zur Siegerlandhalle. Warum nicht eine Straße, derzeit gesäumt von großvolumigen Bauten, Discountern und Autohäusern, anders denken? Sich an ihre Anfänge als Allee erinnern? Straßenbahnen anstatt Autos pendeln lassen? Neben städtebaulichen Analysen und transformativen Visionen ist der Aufbau eines integrativen Stadtlabors auf Zeit geplant.

Die alte Siegener Talstraße sollte durch den Bau der Stadtautobahn entlastet werden. Heute, 50 Jahre später, ist sie eher ein Dorn im Stadtbild. In weiten Teilen erscheint der linear verlaufende Stadtraum als diffus und nicht zusammenhängend. Bautypologien, Dichten und Nutzungsstrukturen stellen sich als heterogen dar. Leerstehende Erdgeschosszonen wechseln sich mit versiegelten Parkflächen großvolumiger Bauten ab. Eine nachbarschaftliche Beziehung zwischen Geschäften über die Straße hinweg, das sprichwörtliche vis-á-vis, ist aufgrund der mehrspurig ausgebauten Straße in weiten Teilen ausgeschlossen. Trotz hoher Lärm- und Feinstaubbelastung wird hier gelebt, gewohnt und gearbeitet. Ein unbeschwertes Flanieren bleibt den Passant:innen vorenthalten. 

Mit der Vision eines Stadtboulevards untersuchten 60 Studierende die Talstraße von der Kernstadt Siegen über Weidenau bis Geisweid. Neben der städtebaulichen Analyse und der Forschung über ihre historische Entwicklung entwickelten die Studierenden auch erste Ansätze der Transformation zu einem nachhaltigen öffentlichen Stadtraum. Unterschiedliche Mobilitätsarten und deren veränderte Platzbedarfe wurden genauso betrachtet wie Maßnahmen zur Klimaanpassung und die Erfüllung neuer Bedarfe der Stadtgesellschaft. 

Der Aufbau und die Einrichtung eines integralen Stadtlabors auf Zeit, das sich mit den Ergebnissen und Fragen des Modells „Stadtboulevard“ beschäftigt, ist geplant. Dabei sollen aufbauend auf der vorliegenden Analyse neue städtebauliche Entwürfe für unterschiedliche Orte entlang dieses linearen Stadtraums entstehen.